Wenn du Freude säst
Mit meinen kleineren Schülern singe ich gerne. Irgendwann habe ich das Lied „Wenn du fröhlich bist, dann klatsche in die Hand“ gesungen. An einer Stelle heißt es immer wieder: „Wenn du fröhlich bist und heiter, ja dann sag es allen weiter“. An dieser Stelle stoppte ich und fragte die Kinder: „Warum soll man es eigentlich weitersagen, wenn man fröhlich ist?“
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Na, weil Freude ansteckend ist!“ Das ist wohl wahr. Du kannst schlecht in einer schlechten Stimmung verharren, wenn um dich herum alle fröhlich und ausgelassen sind. Du kannst dich zurückziehen oder anstecken lassen.
Lobpreis-Event
Eine Art, sich von Freude im Leben anstecken zu lassen, ist es, Gott zu loben und zu preisen. „Freut euch und klatscht in die Hände, alle Völker. Lobt Gott mit lauten Jubelrufen!“, so heißt es in Psalm 47, 2 (HfA).
Die Bibel sagt auch, dass Freude eine Frucht des Heiligen Geistes ist. Und wenn ich eine Frucht ernten möchte, dann muss ich Samen dafür säen. Vor vielen Jahren wurde ich einmal auf einer Kreuzfahrt von unserem Kellner zu einem Lobpreis-Event der Crew eingeladen.
Freude – Frucht des Heiligen Geistes
Es fand mitten in der Nacht in der Kapelle des Schiffes statt. Als ich ankam, saßen nur ein paar Leute dort und wirkten (verständlicherweise) sehr müde. Die Musiker fingen an, ein Lied zu spielen, dann noch eins und noch eins.
Es wirkte so, als würden leere Batterien bei den Menschen aufgeladen werden. Nicht nur, dass immer mehr Mitarbeiter des Schiffes dazukamen, die Stimmung hellte sich immer mehr auf. Irgendwann tanzten und klatschen die Menschen und eine große Freude erfüllte den Raum.
Als der Abend endete, herrschte eine völlig andere Atmosphäre als am Anfang. Die Männer und Frauen unterhielten sich angeregt, viele lachten. Freude hatte die Müdigkeit vertrieben. Das war ein sehr bewegender Moment für mich.
Freude säen
Mir wurde klar: Du kannst keine Kürbisse ernten, wenn du Apfelkerne in den Boden legst. Du kannst keine Freude ernten im Leben, wenn du Samen von Ärger, Frust und Wut säst. Jemand hat mir einmal gesagt: Gott möchte dir all die Freude schenken, die du bewältigen kannst – nicht unbedingt die Freude „über“, sondern die Freude „trotz“.
Natürlich soll ich mich nicht über schlechte Nachrichten, Trauer oder Ärger freuen. Aber Gott möchte es mir schenken, dass ich mich in meinem Leben trotz dieser Dinge, die man ja leider nicht los wird, freuen kann.
Lobpreis
Und ein guter Weg, Freude zu säen, um sie dann später ernten zu können, ist Lobpreis. Das ist übrigens der Grund, warum wir uns die Gemeinde ausgesucht haben, in die wir gehen, denn hier gibt es einen wirklich authentischen, guten, Gott-zentrierten Lobpreis – und das Sonntag für Sonntag.
Nicht immer ist mir danach zu feiern. Als ein lieber Freund vor ein paar Jahren verstarb, habe ich oft im Gottesdienst geweint. Aber die Freude an Gott hat mich immer wieder aufgebaut.
Denke einmal darüber nach, wie viel besser unsere Welt wäre, wenn sich mehr Menschen von der Freude Gottes anstecken lassen würden, als über alles und jeden zu meckern, Rachepläne zu schmieden oder sich von Kummer und Angst niederdrücken zu lassen.
Versuch es doch einmal und lobe Gott von ganzem Herzen, und du wirst einen köstlichen Geschmack der Freude erleben.
Sei gesegnet!
„Es ist ein Wunder, dass unser Jammer und unsere Tränen uns nicht hindern, von Herzensgrunde zu loben und zu danken, weil die Ursache unserer Freude so viel mächtiger ist als das Leid, das von dieser armen Erde stammt“ (Friedrich von Bodelschwingh).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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